Unsere Lehmbau Rundhäuser haben inzwischen Strom. Es gibt zwei Schlafhütten mit je zwei Plätzen. Das größere Rundhaus ist Aufenthaltsraum und Küche zugleich. Nachts kann man auch unter freiem Himmel schlafen und den Sternenhimmel betrachten.
Von den ersten vier Volontären Clemens, Ronja, Fabian und Gregor, die im September/Oktober 2012 in Salaga waren, wurde auf Facebook die Seite "West Afrika Initiative" eingerichtet.
Sie unterrichteten 7 Wochen in den Klassen 5, 6 und 7. Schüler, Eltern, Lehrer, Volontäre, alle waren begeistert.
Inzwischen haben mehrere Volontäre in unserer Partnerschule, der St. Peters International School, gute Erfahrungen sammeln können.
Unten sind Auszüge aus dem Volontärsbuch zu sehen, die Dagmar bei ihrer Reise Anfang 2018 abfotografiert hat.
Februar bis März 2016: Bericht von Annette und Basti
5 ½ Wochen haben wir insgesamt in Ghana verbracht, davon 4 Wochen im friedlichen und idyllischen Salaga.
Nachdem Danjumah uns in Accra abgeholt und sicher dorthin gebracht hat, wurden wir sehr herzlich und liebevoll von Kofi, Peter, Nafisah, Karo und Franzi (die ihre letzten Tage dort noch mit uns verbracht haben) empfangen und wurden direkt reichlich versorgt.
Wir haben dort in der vierten Klasse unterrichtet, die zu unserem Glück seit kurzem einen neuen Klassenraum haben, der abseits von den anderen Klassenräumen liegt, wodurch es ruhiger war und wir unseren Unterricht einfacher halten konnten.
Die vierte Klasse in ihrem neuen Klassenraum.
Nichtsdestotrotz mussten wir uns an den Lärmpegel während des Unterrichtes erst einmal gewöhnen, da es immer noch im Vergleich zu deutschen Klassen sehr unruhig ist, was unter anderem daran liegt, dass die Kinder einfach während des Unterrichtes aus der Klasse gehen, um zu trinken, zur Toilette zu gehen, etwas mit ihren Geschwistern zu regeln oder Aufgaben für Kofi zu erledigen.
Unsere Klasse war wirklich super, wenn auch sowohl die Alters- als auch die Leistungsunterschiede sehr (!) unterschiedlich waren. Wir haben uns mit allen echt gut verstanden und hatten immer große Freude am Englisch-, Mathe- und Deutschunterricht. Insbesondere vom letzteren waren sie alle sehr begeistert und haben uns im Gegenzug auch ein bisschen Haussa beigebracht.
Eine Schülerin an der Tafel.
Ab und zu haben wir noch beim Sportunterricht ausgeholfen, in der neunten Klasse Nachhilfe in Mathe oder Biologie gegeben und ein bisschen Kunst unterrichtet. Besonders hier waren die Kinder total begeistert von den Materialien, die wir aus Deutschland mitgebracht hatten, wie z.B. farbigem Papier, Scheren, Klebestiften oder Malschablonen und Aufklebern. Es lag uns außerdem sehr am Herzen die Namen der Kinder zu lernen, was wir mit spielerischen Unterrichtseinheiten verbunden haben.
Auch mit Kofi und Peter haben wir uns direkt sehr gut verstanden, Kofi wirkt anfangs zwar noch etwas schüchtern, aber ist super fürsorglich, sehr offen und kommunikativ, wenn man auch auf ihn offen zugeht. Peter ist ein total lustiger und humorvoller Kerl und wir sind sehr froh, dass er fast die ganze Zeit während unseres Aufenthaltes vor Ort war. Die beiden machen wirklich großartige Arbeit in der Schule und haben dafür unseren vollsten Respekt.
In den Hütten haben wir uns sehr schnell eingelebt, die rustikale Ausstattung und die Eimerdusche haben wir beinahe so sehr genossen, dass wir gar nicht mehr nach Hause wollten (nicht nur deshalb). Nur das Waschen war bei uns ab Ende der zweiten Woche eher eine symbolische Angelegenheit und hatte eigentlich nur noch den Effekt, dass die Sachen wieder gut gerochen haben, da wir die Flecken quasi gar nicht mehr herausbekommen haben.
Gekocht haben wir für uns zwei so gut wie nie, da wir sehr häufig z.B. von Vero oder Nafisah und Kofi oder anderen Freunden eingeladen wurden oder weil wir uns etwas zu Essen im Dorf (SunCity ist sehr zu empfehlen!) geholt haben. Manchmal haben wir auch bei 'Fremden' mitgegessen, die uns spontan zum Essen eingeladen haben (die Worte "you are invited" haben in Ghana eine sehr hohe und tatsächlich ernst gemeinte Bedeutung).
Auch wir haben jeden Sonntag die Kirche von Kofi und Peter besucht, wurden in der ersten Woche auch mithilfe der Klobürste gesegnet und dadurch in die Community aufgenommen und haben viele Aktivitäten mit der Kirchengemeinde unternommen, z.B. waren wir auf einer Hochzeit und haben eine Kreuzwegprozession und die Palmsonntagsprozession mitgemacht. Die Gottesdienste haben uns als absolute Nichtkirchengänger wirklich gut gefallen (wenn sie auch wirklich teilweise sehr lang waren), besonders die Gesänge von den Chören.
Auch ansonsten war unsere Freizeit eigentlich immer sehr verplant. Wir haben zum Beispiel den Unabhängigkeitstag miterlebt, an dem alle Schulen an einem großen Platz zu Ehren der Soldaten, die damals für die Unabhängigkeit gekämpft haben, marschiert sind, wofür in der Schule schon Wochen vorher geübt wurde.
Annette marschiert beim Unabhängigkeitstag mit.
Auch Basti war dabei.
Für die Einheimischen war es eine große Ehre, dass auch wir zwei Weiße dort mitmarschiert sind. An einem anderen Wochenende haben wir mit Dagmar und ihrer Freundin Karin einen Ausflug zum Dakar River gemacht, wo wir nach unserer "Bootstour" - falls man das so nennen kann - noch von den Einheimischen bekocht wurden und eine "Fabrik" - falls man auch das so nennen kann - besichtigt haben, wo das Pure Water gefiltert und eingetütet wird, was alles sehr schön, lecker und interessant war. Der Slavery market in Salaga ist auch ganz sehenswert und es lohnt sich auch, wenn man die Zeit findet, zu dem Damm zu fahren oder zu gehen, an dem das Wasser für die Brunnen in Salaga abgepumpt wird. Auch der Wochenmarkt in Salaga hat uns ganz gut gefallen, da es hier viele schöne Stoffe gibt und man hier auch mal andere Früchte als nur Orangen und Bananen erhält.
Einen wirklich großen Teil unserer Freizeit haben wir außerdem mit Chrissie und Josie verbracht, zwei Medizinstudentinnen aus Dresden, die bei Ernest in der Klinik gearbeitet haben. Als Basti eine sehr starke Lebensmittelvergiftung bekommen hat, waren wir beide mehr als froh, dass er dort in so guten Händen war - zum einen, weil in Ernests Klinik wirklich gute Arbeit geleistet wird und zum anderen weil wir mit Chrissie und Josie zwei enge Bezugspersonen vor Ort hatten.
Desweiteren waren wir beinahe jeden bis jeden zweiten Tag nach der Schule oder an den Wochenenden in der Pito Bar ganz in der Nähe von der St. Peters, da wir dort wirklich gute Freunde gefunden haben, mit denen wir viel unternommen haben und die sich immer sehr gefreut haben, wenn wir vorbeikamen, um mit ihnen Karten zu spielen, mit dem kleinen Joseph (der sechs Monate alte Sohn bzw. Enkel des Besitzers) zu spielen oder sich einfach zu unterhalten. Wir haben uns besonders darüber gefreut, dass sie uns zu unserem Abschied noch ein letztes Mal für uns ein spezielles lokales Essen gekocht und alle unsere Freunde eingeladen haben.
Insgesamt fiel uns der Abschied von Salaga sehr schwer. Die vier Wochen, die wir da waren, kamen uns im Nachhinein vor wie vielleicht eine oder zwei Wochen, da wir uns von Anfang an so sehr aufgenommen und willkommen gefühlt haben und es uns wirklich leicht gemacht wurde uns in die Gemeinschaft zu integrieren. Wir sind beide definitiv mit mindestens 1 ½ weinenden Augen gegangen und sind uns sicher, dass wir ganz bald noch einmal dorthin zurückkehren werden.
Dennoch war auch die Woche nach unserer Abreise noch sehr erlebnisreich, da wir, nachdem wir Abdallah in Tamale kennengelernt und seinen wunderschönen Shop besucht haben, noch nach Mole gereist sind, wo wir viele nette Leute kennengelernt haben und bei unserer Morningsafari von einem Elefanten verfolgt wurden (Keine Sorge, das passiert normalerweise nicht). Anschließend haben wir Danjumah in Kumasi getroffen und sind mit ihm nach Cape Coast gefahren,um dort noch einmal Josie, Chrissie, Sophia und Ole (Schwester und Freund von Josie) zu treffen und mit ihnen den Kakuum Nationalpark zu besuchen. Die letzten zwei Tage haben wir im Big Millys in Kokrobite verbracht, eine sehr schöne Hotelanlage direkt am Strand, die allerdings sehr touristisch ist und daher weniger ruhig als wahrscheinlich andere etwas abgelegenere Orte an der Küste.
Die 5 ½ Wochen waren für uns eine unglaublich erlebnisreiche und wunderschöne Zeit, was wir vor allem den vielen tollen Leuten zu verdanken haben, die uns das ermöglicht haben. Deshalb möchten wir uns auch hier nochmal insbesondere bei Dagmar bedanken, die uns bei der Planung und Organisation vorab sehr gut geholfen hat, außerdem bei Kofi und Danjumah, weil sie vor Ort sehr gut für uns gesorgt haben und uns zu guten Freunden geworden sind.
Tipps zum Packen:
- Aufkleber, Bonbons ohne Gelatine, Malbücher, Klebestifte, Scheren, Mandalas, jede Art von Spielzeugen, Bälle, Anziehsachen für die Kinder
- Handwaschmittel
- Keine weißen Klamotten!!
- Stirnlampen
- Spülschwämme und Trockentücher
- Alte Handys, Kameras etc. als Gastgeschenke
Annette und Basti (Februar bis März 2016)
Januar bis März 2016: Bericht von Franzi und Karo
Akwaaba - 7 Wochen in Ghana!
Wir haben 7 spannende, aufregende, interessante, aufwühlende und schöne Wochen im vielfältigen Ghana verbracht.
Nach einer ereignisreichen ersten Woche, in der wir Accra, Krokobitey, Cape Coast, Brenu, den Kakum Nationalpark und Kumasi erkundet haben, dabei von dem sehr netten und hilfsbereiten Danjumah begleitet und auf das ghanaische Leben eingestimmt
wurden, erreichen wir Salaga.
Dort beziehen wir unsere schlichten, aber praktischen Lehmhütten direkt am Schulgebäude und fühlen uns aufgrund der vielen freundlichen Menschen sehr schnell wohl.
Die "schlichten, aber praktischen Lehmhütten".
Wir unterrichten die 5. Klasse in Englisch, Deutsch und Sport. Dies macht uns und den Kindern sehr viel Spaß, wir gewöhnen uns sehr schnell aneinander und kommen sehr gut miteinander aus. Immer mal wieder
helfen wir auch in der Nursery und in den jüngeren Klassen aus und unterstützen die Lehrkräfte.
Dabei ist stets Spontanität gefragt, denn es kam vor, dass wir nur 5 Minuten vor Unterrichtsbeginn gebeten wurden, die Klasse zu übernehmen. Gerade bei den jüngeren Kindern ist dies aber kein Problem. Eine Mischung aus Englisch, Mathe, Deutsch und Musik am Vormittag ist durchaus
möglich und begeistert die Kinder.
Der Unterricht macht uns viel Freude, auch wenn wir uns bis zum Ende unseres 5-wöchigen Praktikums kaum an die Lautstärke im offenen Schulgebäude gewöhnen können. Die Tatsache, dass Kinder zwischendurch den Klassenraum verlassen, um sich Wasser aus Plastiktüten zu kaufen, und kleine Kinder den Klassenraum betreten, um bei ihren
älteren Geschwistern zu sitzen, geschieht täglich und wird von uns gezwungenermaßen toleriert.
Unsere 5. Klasse haben wir sehr ins Herz geschlossen, die meisten Kinder haben immer fleißig und motiviert mitgearbeitet. Wir mussten jedoch feststellen, dass Didaktik kaum möglich ist. Denn als angehende Lehrerinnen merken wir, dass all die Anregungen aus der Uni aufgrund der offenen Klassenräume oder fehlendem Material kaum umsetzbar sind.
Trotzdem hatten wir eine tolle Zeit
und konnten die Schüler mit Lernspielen drinnen und draußen begeistern und so ein wenig Abwechslung in ihren Schulalltag bringen.
Für unseren Unterricht wurde uns das Englischbuch der 5. Klasse zur Verfügung gestellt, welches wir in Kombination mit eigenen Ideen und zusätzlichen Aufgaben aus deutschen Englischbüchern verwendet haben.
Als Abschluss haben wir die schöne Idee der Tombola übernommen, welche sehr gut ankam. Da die Kinder ihre "Obrunis" (Weiße) sehr gerne haben und spannend finden, kommen jeden Nachmittag Viele zum Spielen, Mandala malen und Sport machen.
Die Schüler hören (fast) alle konzentriert zu.
Während unserer Zeit in Salaga wurde wir sehr gut von Kofi und seiner Frau Nafizah betreut. Kofi ist ein sehr fürsorglicher Mensch und immer für uns da gewesen. Wir haben gerne Zeit mit ihm in seiner Gemeinde und in der Pito-Bar (Hirsebier) verbracht. Mit Nafizah haben wir einheimisches Essen gekocht (Fufu) und sind mit ihr über den Wochenmarkt gelaufen, um schöne Stoffe zu
kaufen.
Es lohnt sich, die Wochenenden für Ausflüge zu nutzen. Von Salaga aus kann man den Mole-Nationalpark und die nächst größere Stadt Tamale gut erreichen. In Tamale ist Abdallah für uns da gewesen und hat uns die Stadt gezeigt. Auch er ist ein guter Freund geworden. Im Mole-Nationalpark haben wir uns sehr über die Elefanten gefreut.
Nach 5 Wochen verlassen wir schweren Herzens Salaga und die vielen netten Menschen dort und reisen für die letzten Tage nach Akosombo an den schönen Volta.
Achtung: Solltet ihr Probleme mit eurem Visum bekommen (am Flughafen kürzen die Beamten es oft auf 30 Tage), müsst ihr nach Accra oder Tamale und dort um eine Verlängerung bitten. Dafür braucht ihr euer Flugticket zurück, Passbilder, ein Formular vom Immigration Service und einen Invitation Letter.
Peter (Schulleiter in Salaga) schreibt euch diesen sehr gerne. Stellt euch darauf
ein, dass ihr eure Reisepässe für ein paar Tage im Immigration Service lassen müsst.
Wir haben unsere Zeit in Ghana sehr genossen und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Die meisten Menschen, denen wir begegnet sind, waren immer sehr freundlich und hilfsbereit.
Besonders Danjumah, Kofi und Abdallah haben wir sehr ins Herz geschlossen und werden wir sehr vermissen.
Besonders werden uns auch die Kinder in Erinnerung bleiben, die immer ein Lächeln im Gesicht hatten. Uns hat beeindruckt, wie diese auf der einen Seite mit so jungen Jahren schon so viel Verantwortung tragen und sich auf der anderen Seite trotzdem mit Kleinigkeiten so sehr begeistern lassen.
Vor allem für unser bevorstehendes Referendariat konnten wir mit unserem Schulpraktikum in Salaga wichtige und prägende Erfahrungen sammeln. Wir sind dankbar für unsere Zeit in Ghana und werden diese sicher nie vergessen.
Hier noch ein paar hilfreiche Packtipps:
- (imprägniertes) Moskitonetz
- Stirnlampe
- Reisekissen
- dünner Schlafsack
- Süßes für die Kinder (ohne Gelantine)
- Sonnencreme
- Bodylotion (die Sheabutter vor Ort ist allerdings auch sehr gut)
- feuchtes Toilettenpapier
- Taschenmesser
- britischer Adapter
- Mehrfachstecker
- Kordel
- Tape
- Nobite
- Desinfektionsmittel (für die Hände)
- Gastgeschenke
- keine weiße Kleidung (die bekommt ihr nicht mehr sauber :D)
Franzi und Karo (Januar bis März 2016)
Sommer 2014: Bericht von Lara, Leonie, Paulina und Stella
Akwaaba! - Willkommen in Salaga, Ghana!
Nach fünf Wochen in Salaga haben wir viele Erfahrungen gesammelt.
Durch unsere Arbeit an der St. Peters International School konnten wir Einblicke in ein anderes und uns fremdes Schulsystem gewinnen.
Wir vier Freiwillige waren für diese Zeit Klassenlehrerinnen der Klasse 2 (47 Schüler!!!) und unterrichteten somit Englisch, Mathe, Sport, Musik und Kunst. Auch die "Surprise-Stunde" haben wir in den Stundenplan aufgenommen. Das hat nicht nur den Schülern viel Freude bereitet.
Die vier Volontärinnen Lara, Leonie, Paulina und Stella.
In der fünften Klasse unterrichteten wir Englisch, Deutsch und Sport. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass die englischsprachige Kommunikation in der Klasse 5 (fast) problemlos abläuft, dagegen kommt es bei den jüngeren Schülern teilweise zu Verständigungsproblemen, da zu Hause meist nur Stammessprachen wie Gonja und Hausa gesprochen werden. Aber zwischendurch ein bisschen mit Händen und Füßen zu kommunizieren macht auch Spaß.
Nach anfänglicher Verwirrung und Verwunderung bezüglich Klassengröße, Schulgebäude/-zustand, Materialbeständen und Lehrsituation inklusive Geräuschkulisse, konnten wir uns schnell in den Alltag einfinden. Abwechselnd haben wir versucht die Kids mitzureißen, ihnen Neues zu zeigen und etwas Struktur in den Unterricht zu bringen. Dies braucht seine Zeit.
Die Ghanaer sind sehr offene und warme Menschen, neigen aber gerne zu etwas Gemütlichkeit. Schulbeginn ist 8:00 Uhr, doch das scheint nicht jedem bewusst zu sein...Viele der Kinder müssen sich zum Beispiel nebenbei um Geschwister oder Familiengeschäft kümmern. Diese Doppelbelastung macht sich auch im Unterricht oft bemerkbar (ss kommt vor, dass Schüler während des Unterrichts einschlafen oder unkonzentriert sind, nicht persönlich nehmen).
Bei aufkommenden Regen darf man sich außerdem auf einen gemütlichen Tag freuen, denn der Unterricht fällt dann in der Regel aus.
Aber Achtung, auch die Haupthütte bleibt nicht immer vom Regen verschont. Also Wertvolles und Nicht-regenfestes vom Rand fernhalten (Ausbesserungen des Dachs sind schon in Planung).
Trotzdem haben wir unserer blauen Hütten und unser Heim für fünf Wochen ins Herz geschlossen. Dort verbrachten wir leckere Kochabende und gemütliche Spielrunden. Auch die Unterrichtsvor- und nachbereitungen haben dort stattgefunden. Zudem bot die Hütte auch die Möglichkeit Mäuse, Echsen, Spinnen und Kakerlaken auch mal aus nächster Nähe betrachten zu können ;-). Ungezieferspray (ARDAP) hat sich bewährt.
Nach der Schule konnten wir durch das Städtchen bummeln, auf dem Markt Lebensmittel einkaufen, Fufu-Abende mit Kofi und Nafiza verbringen und die einheimischen Schneiderinnen besuchen (Nafiza kann euch ein paar sehr nette Schneiderinnen empfehlen).
Ein Teil des Gebäudes der St. Peters International School.
Die Wochenenden eignen sich zum Beispiel, um den Mole Nationalpark zu besuchen und nach Tamale oder zum Daka River zu fahren.
In Salaga leben viele Muslime. Es ist trotzdem okay kurze Klamotten zu tragen, nur im Unterricht sollten die Hosen/Röcke über die Knie gehen.
Das Vodafonenetz ist super gut ausgebaut. Es empfiehlt sich ein internetfähiges Handy mitzunehmen. Internet kostet nicht viel und Pakete (abrufbar unter *700#)lassen sich einfach und günstig kaufen. Für Gespräche weltweit kann man sich für 5 GHC 50 Freiminuten kaufen, dafür einfach *125*30# wählen.
Unbedingt mitbringen: Panzertape, Stirnlampe, Mehrfachsteckdose, mehrere Anspitzer (dick und dünn), mehrere Bleistifte und Kugelschreiber, Mandalabücher, Feucht- und Taschentücher, imprägniertes Moskitonetz, Nobite, Desinfektionsspray, ein paar Naschereien auch für sich selbst und Haribo und Süßigkeiten für die Kinder.
Wir bedanken uns für die gewissenhafte Vorbereitung und die Möglichkeit, die Zeit in Salaga erlebt haben zu dürfen.
Wir erinnern uns gerne an die unvergessliche Zeit zurück. Der Abschied von den Schülern war tränenreich und es war wunderbar, einen so tiefen Einblick in eine für uns völlig fremde Kultur zu erhalten.
Lara, Leonie, Paulina und Stella
Sommer 2013: Bericht von Ines
Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Ghana.
Ich hab sehr viel in Ghana erlebt und muss zugeben, obwohl ich nur ca. 7 Wochen dort war, habe ich mich dort so eingelebt, dass ich mich dort wie zu Hause gefühlt habe.
Ich bin sehr froh, dass ich dort war und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei der WAI bedanken, die dies möglich gemacht hat.
Ich habe in der Schule Mathe, Englisch, Deutsch und "Surprise" unterrichtet.
"Surprise" nannte sich eine Stunde, in der kein richtiger Unterricht gemacht wurde, sondern wo wir Volontäre entscheiden konnten, was wir machen. Zum Beispiel haben wir Fußball gespielt, Mandala gemalt, eine Art Schnitzeljad gemacht oder mit den Kindern ghanaische Spiele gespielt.
Kinder während eines Volleyball-Matches.
Hauptsächlich habe ich 2 Klassen unterrichtet und 3 weitere hatte ich in Deutsch.
Ich hatte mit den Kindern viel Spaß und nicht nur ich habe ihnen etwas beibringen können, sondern sie haben mir auch viel beigebracht.
Die Kinder habe ich richtig lieb gewonnen. Und ich glaub ich darf behaupten, sie mich auch.
Neben dem Unterrichten hatte ich aber auch genügend Zeit, mich mit Kultur und Leute zu beschäftigen. Es war sehr interessant, eine andere Kultur kennen zu lernen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen.
Die Menschen in Ghana sind sehr offen und warmherzig. Sie freuen sich, wenn sich jemand für ihr Land interessiert.
Der Vorteil an Ghana gegenüber anderen afrikanischen Ländern ist, dass Ghana ein sehr friedliches Land ist, von Kriminaliät habe ich während meines ganzen Aufenthalts nix mit bekommen.
Außer der Kultur gibt es auch noch viele schöne Flecken Ghanas zu entdecken. So war ich zum Beispiel in einem Nationalpark an der Küste und habe die Möglichkeit bekommen, mir eine Kaffeeplantage anzusehen.
Die letzten beiden Nächte habe ich in einem Waisenhaus in Accra verbracht.
Das Waisenhaus ist ein weiteres Projekt der WAI. Ich fand es sehr berührend zu sehen, wie lieb sich dort um die Kinder gekümmert wird.
Sie bekommen nicht nur ein zu Hause, sondern auch einen Familie mit ganz viel Liebe. Der Vater vom Waisenhaus hat mir dann auch gezeigt, wo Obdachlose mit ihren Kindern leben und ich bin echt froh zu wissen, dass die WAI das Waisenhaus unterstützt, damit zumindest ein paar Kinder von so einem Leben verschont werden.
Packtipps
Stirnlampe (danke für den Tipp Dagmar).
Hinweis zu Handys: ich würde empfehlen kein neues Smartphone mitzunehmen, da die Akku-Leistung durch die Hitze beeinträchtigt werden kann und bei manchen Handys wellt sich die äußere Schicht leicht.
Falls man mit dem Handy ins Internet will, empfehlt es sich von Anfang an sich eine MTN simKarte zu holen; nur zum Telefonieren ist Vodafone besser (besseres Netz).
Falls man überlegt, einen Laptop mitzunehmen: man kann einen Stick kaufen, um ins Internet zu gehen, allerdings ist der Stick nicht allzu billig (falls jemand darüber nachdenkt, kann er sich bei mir melden; Julia wollte ihren weiter verkaufen, ich weiß aber nicht, ob es geklappt hat, falls nicht würde sie es noch weiterverkaufen).
Solarladegerät: keine gute Idee, die Hitze ist scheinbar zu hoch.
Mückenspray: Autan oder Nobite sind gut.
Sonnencreme braucht man - je nach Jahreszeit - nicht allzu viel. Auf alle Fälle sollte man die Kraft der Sonne in der 1. Woche nicht unterschätzen.
Frage Moskitonetz oder -zelt: der große Vorteil von einem Zelt ist, dass keine Krabbeltiere ins Bett kommen können, allerdings nimmt es auch recht viel Platz weg, also wenn man zu zweit in einer Hütte schläft, kann es dadurch sehr eng werden; wenn man eine Hütte für sich alleine hat, reicht der Platz vollkommen aus.
Panzertape und Tesafilm.
Ich weiß nicht, was für ein Kocher jetzt da steht; wenn der benutzt werden soll, den ich mitgebracht habe, sollte man ein Feuerzeug, keine Streichhölzer (wegen der Luftfeuchtigkeit) mitnehmen.
Schuhwerk: Flipflops gibt es da zu kaufen (sehr schöne), ein Paar feste Schuhe mitnehmen wegen Ungeziefer; falls man in einen Nationalpark oder Ähnliches will, dünne lange Sachen für Abends, um sich gegen die Moskitos zu schützen
Evtl. ein paar Fotos zum Vorzeigen (z.B. Bilder mit Schnee drauf).
Evtl. Gummibärchen, die haben die Kinder dort nicht.
Denn restlichen freien Platz mit Taschentüchern füllen (Binden und Klopapier kann man dort Problemlos kaufen).
Wenn Platz ist, als Geschenk mitnehmen: karierte Hefte für die Schüler, Kugelschreiber, Anziehsachen aller Art (auch Sandalen), 2 Sachen für Erwachsene für Kofi und Nafisa (die sich gut um einen kümmern), Mandalas (können in Ghana kopiert werden) + Stifte (Filzstifte ok, aber mehr Buntstifte - oft kommen nachmittags Kinder, die sich freuen wenn sie Mandala malen dürfen).
Noch ein paar kleine Tipps:
Wenn man Karten verschicken möchte, kann man Kofi bitten in Tamale ein Bild entwickeln zu lassen.
Geld abheben: falls man in Ghana Geld abheben will, kann man das mit einer Visa-Card machen; die wird fast überall genommen, leider nicht in Salaga. Dort wird aber Mastercard genommen, ob die auch in anderen Städten genommen wird, weiß ich nicht.